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Faschings-Feiern am Gymnasium Lachendorf

Von: Tim Ruben Weimer

Letzten Montag war wieder einmal „Fasching“. Während in ganz Deutschland die Jecken große Umzüge veranstalteten, wurde auch an unserer Schule in kleinerer Form gefeiert. Zwar gab es keine offiziellen Feierlichkeiten, dennoch hatten sich zwei Klassen auf den Rosenmontag vorbereitet und sich auf unterschiedlichste Weise verkleidet. Von Barby-Kostümen über Müllmänner und Stewardessen bis hin zu Horrorkostümen wie mutierten Affen war da alles dabei. Auffällig war jedoch, dass sich ausschließlich zwei Klassen aus dem zehnten Jahrgang dem Narrentum hingaben. Eigentlich sollte man doch davon ausgehen, dass diese längst aus dem Kindesalter herausgewachsen sind, doch selbst einige Lehrer unterrichteten im Engelskostüm. In der 10b wurde sogar ein kleines über Facebook organisiertes Kuchenbüffet aufgebaut, von dem während (!) des Deutsch- und Englischunterrichts reichlich genascht wurde. Aber so richtig konzentriert lief der Unterricht nicht ab, denn wer kann sich schon, während er neben einem Affen sitzt, ernsthaft dem „Organum-Modell“ widmen?

Die Fastnacht, je nach Region auch Fasnacht, Fasnet, Fosnat, Fasching oder auch Karneval genannt, war ursprünglich aber nicht unbedingt ein Anlass zum Feiern, denn früher wie heute leitet sie die mehrwöchige Fastenzeit ein, die im Christentum das Fasten Jesu Christi wiederspiegelt. Das Wort „Fasching“ leitet sich von dem letzten alkoholisierten Ausschenken vor der Fastenzeit ab, während der „Rosenmontag“ nichts mit Rosen zu tun hat, sondern von dem mitteldeutschen Verb „rosen“ abstammt, was so viel wie „austoben“ und „ausgelassen sein“ bedeutet. Bis in das 14. Jahrhundert wurden an Rosenmontag Reiterspiele der Patrizier veranstaltet, später wurde es Brauch, an diesem Tag Masken zu tragen. Hitlers Regime machte sich in den 40er bis 50er Jahren die Karnevalsumzüge zunutze, um Propaganda für die NSDAP zu betreiben, indem es die Umzugswagen plakatierte. Dies trug auch dazu bei, dass heute die Politik und besonders ausgewählte Politiker in Karnevalsumzügen durch den Dreck gezogen werden. Geplant waren dieses Jahr besonders Anspielungen auf den stark in die Kritik geratenen Bundespräsidenten Christian Wulff, der aber kurz vor Rosenmontag abdankte, was zu spontaner Umstrukturierung bei den Narren führte. Beliebt ist in Deutschland außerdem die Übergabe des Rathausschlüssels an die Narren, wodurch diese symbolisch an diesem Tag die Oberhand über das Geschehen haben.

In unserer Region ist der „Schoduvel“ in Braunschweig bekannt, der ursprünglich die bösen Geister des Winters vertreiben sollte. Er ist der viertgrößte Karnevalsumzug in Deutschland und fand bereits am Sonntag, einen Tag vor Fastnacht, statt; dieses Jahr unter dem Motto „Schoduvel, mach dich auf die Socken, um den Frühling anzulocken“. Es gibt sogar spezielle Karnevalsvereine, die sich nur um die Organisation der Karnevalsvereine kümmern, auch in Celle! Dessen Karnevalsfeier ist aber schon lange vorbei.

Über den Bargfelder „Faslam“-Umzug, der Ähnlichkeiten mit dem Faschings-Fest aufweist, siehe http://sz.gymnasium-lachendorf.de/?p=166.

Tim Ruben Weimer, 10b

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