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Wetterballon fliegt nach Könnern

Von: Torsten Krallmann

Einen Tag vor dem Tag der Offenen Tür bestaunten Hunderte von Schülerinnen und Schülern den Start eines heliumgefüllten Stratosphärenballons am Immanuel-Kant-Gymnasium. Physiklehrer Torsten Krallmann hatte das Projekt in der Klasse 9b initiiert. Der Ballon trug einen Fallschirm und eine Styroporbox. Die Box enthielt eine Actionkamera, einen Datenlogger und einen GPS-Tracker. Mit der Kamera kann der gesamte Flug gefilmt werden. Der Datenlogger zeichnet Wetterdaten (Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur) sowie die GPS-Koordinaten auf, so dass die Flugbahn anschließend am Rechner dargestellt werden kann. Der GPS-Tracker dient zum Wiederauffinden der Box nach der Landung per Handy.

Der erste Startversuch scheiterte. Die berechnete Heliummenge war zu gering. Der Ballon landete in der Schülermenge. Nach einer Nachbefüllung und erneutem Verschließen und Verkleben ging er dann zügig nach oben mit Drift Richtung O-SO. Am wolkenlosen Himmel ließ sich der Ballon gut verfolgen, bis er als kleiner Reflexionspunkt endgültig verschwand.

Drei Stunden später meldete sich der GPS-Tracker per SMS von einem Acker neben der Ausfahrt Könnern an der A14 zwischen Magdeburg und Halle, etwa 150 km Luftlinie (200 km Autostrecke) entfernt. Später meldete auch ein Bauer per Handy den Fund der Box.

Mit zwei PKWs und einer Hand voll Schülern fuhr man zur Bergung und erreichte den Acker nach Sonnenuntergang in der letzten Dämmerung. Kurze Zeit später wäre es mit dem Auffinden schwierig geworden.

Die Box und der Fallschirm waren unversehrt. An den Ballon erinnerte noch ein kleiner Fetzen der Latexhaut. Die Kamera hatte sich jedoch gelöst und war in das Innere der Box gefallen. Zudem hatte die Kamera Probleme mit den arktischen Temperaturen (Außentemperatur um -50 °C) bekommen, so dass es leider keinen Film von dem Flug gibt. Dafür sind die Aufzeichnungen des Datenloggers vollständig und so kann der Flugweg per Simulation nachgestellt werden.

Die maximale Flughöhe betrug 22,5 km (ungefähr doppelte Höhe von Verkehrsflugzeugen).

Noch vor Ostern soll ein weiterer Ballonstart gewagt werden!

 

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