Filmrezension zu dem Film „Wir müssen zusammenhalten“

Der tschechische Film „Wir müssen zusammenhalten“ stammt aus dem Jahr 2000 und wurde von dem Regisseur Jan Hřebejk produziert. Er hat eine Spiellänge von 123 Minuten und die Hauptrollen Josef, Marie, Horst und David werden von den Schauspielern Bolek Polívka, Anna Šišková, Jaroslav Dušek und Csongor Kassai besetzt. Der Film spielt in der Zeit des zweiten Weltkrieges und stellt die Lebensbedingungen unterschiedlicher Leute und deren Lebenslauf da.

Josef und Marie wohnen in einer tschechischen Stadt und sind mit einer jüdischen Familie befreundet beziehungsweise Josef und sein Arbeitskollege Horst sind bei ihnen angestellt. Allerdings wird die Familie von den Nationalsozialisten in ein Konzentrationslager deportiert. Einige Zeit später taucht der Sohn David der jüdischen Familie auf und bittet um Hilfe, woraufhin Josef und Marie ihn in ihrer Speisekammer verstecken. Horst hat einen Verdacht und will einen Nationalsozialisten bei ihnen einquartieren, was Marie ablehnt, da sie behauptet ein Kind zu erwarten. Dies nimmt ihr Mann Josef überrascht auf, da er biologisch keine Kinder zeugen kann. Er drängt Marie schwanger zu werden, damit sie nicht auffliegen. Es kommt dazu, dass David das Kind zeugt und somit deren Leben rettet. Am Ende des Krieges bekommt Marie ihr Kind und David kann wieder das Haus verlassen.

Der Film spielt in der Zeit des zweiten Weltkrieges, vom Beginn bis zum Ende des Krieges. Es wird die Belagerung der Tschechoslowakei, die Ablehnung und die Verfolgung der Juden gezeigt. Außerdem werden der Verlauf des Krieges und die Umstände in den Konzentrationslager erwähnt. Der Film zeigt auch die Übernahme der Tschechoslowakei durch die Russen, was das Ende des Krieges markiert und den neuen Ausnahmezustand, der sich danach ergab.

Ich finde den Film sehr ansprechend, da er die Anspannung und Angst der Menschen und vor allem den Verlauf des Zweiten Weltkrieges im Allgemeinen verständlich zeigt. Außerdem fand ich die Umsetzung sehr gut, da Menschen mit unterschiedlichen Motiven und Einstellungen in dem Film auftauchen und man somit unterschiedliche Sichtweisen erfährt. Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass der Film sehr blutig wird, wie z.B. der Film „Schindlers Liste“, welcher ebenfalls in der Zeit des zweiten Weltkrieges spielt und die Verfolgung und Unterdrückung der Juden zeigt. Allerdings wurde ich positiv überrascht, da der Film keine blutigen Szenen zeigte und neben der allgemeinen Angst und Verzweiflung der Personen auch manchmal Szenen gezeigt wurden, die einen zum Schmunzeln brachten. Aus diesem Grund finde ich die Altersbeschränkung von 6 Jahren teilweise angemessen, allerdings finde ich, dass das Thema des Zweiten Weltkrieges, wie auch sexuelle Belästigung, welches auch im Film gezeigt wird, kein geeignetes Thema für Kinder ist, da es, wie ich finde ein gewisses Alter braucht, um diese Themen verstehen und verarbeiten zu können.
Zusammengefasst fand ich den Film sehr gut gemacht und empfehle ihn für diejenigen weiter, die sich für das Leben in der Zeit des Zweiten Weltkrieges interessieren und lieber blutfreie und nicht verstörende Filme gucken möchten, aber trotzdem die Anspannung und Angst der Zeit miterleben wollen.
Als abschließende Kritik ist die Sprachwahl des Filmes, da wir ihn auf Deutsch mit deutschem Untertitel gesehen haben, welches zwei Probleme mit sich brachte. Das erste Problem war der meistens schlechte Untertitel, der teilweise einen anderen Sinn hatte, als das was gesagt wurde, wodurch das Verstehen des Filmes für die deutsch sprechenden Tschechen noch schwieriger wurde. Außerdem haben viele der Tschechen den Film sprachlich wenig verstanden und somit war es für sie manchmal eher langweilig.
Aus diesen Gründen, falls der Film in Zukunft erneut für den tschechischen Austausch in Betracht gezogen werden sollte, würde es von Vorteil sein, dass der Film in seiner Ursprungssprache mit deutschem Untertitel abgespielt wird, da er dann für alle verständlich und interessant ist.



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