Exkursion in das Bomann-Museum

Was versteckt sich da im Sand? Welche Erkenntnisse könnte ein Forscher aus diesem Fundstück ziehen? In den ersten zwei Novemberwochen unternahmen die Schülerinnen und Schüler der fünften Jahrgangsstufe jeweils mit ihren Geschichtslehrkräften einen Ausflug ins Bomann-Museum, um die in einem Archäologie-Workshop herauszufinden. Für manche war es auch die erste Berührung mit einem richtigen Museum.

 

 

Exkursion der Jahrgangsstufe 10 nach Bergen-Belsen

In der Einführungsphase unseres Immanuel-Kant-Gymnasiums Lachendorf ist es üblich, dass die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der im Fach Geschichte zu behandelnden Thematik „Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg“ der Gedenkstätte in Bergen-Belsen einen Besuch abstatten. Wir, die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10c und 10d taten dies am 12/01/2016 unter der Leitung von Herrn Frese und Herrn Willamowski.

Dort, wo man heute die Gedenkstätte vorfindet, richtete die Wehrmacht ab 1939 ein Kriegsgefangenenlager ein. Das Lager wurde kontinuierlich erweitert und nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurden hier über 20.000 Gefangene eingeliefert. Ab 1943 übernahm die SS einen Teil des Lagers als Austauschlager für jüdische Häftlinge und ab 1944 änderten sich der Charakter des Lagers und die Lebensumstände der Häftlinge dramatisch. In Bergen-Belsen gedenkt man heute über 70.000 Menschen, die hier zwischen 1941 und 1945 umkamen.

Es ist offensichtlich, dass die Trauer, die Tragik und das Leid, das sich hinter den soeben genannten Zahlen und der kurzen Beschreibung verbirgt, schier unfassbar sind.

Dass die Exkursion nach Bergen-Belsen für jede eine elegische sein würde, war für uns alle vermutlich schon vor der Abreise unverkennbar. Umso wichtiger ist es, dass wir der Geschichte Deutschlands durch verschiedenste Etappen im weitmöglichsten Ausmaße ansichtig werden und diesbezüglich Konsequenzen für unser Zugegensein ziehen.

Nach der Ankunft in Bergen-Belsen fuhren wir sofort zur sogenannten Rampe weiter. Die Häftlinge kamen damals in Waggons, bei denen es sich eigentlich um Güterwagen handelte, an dieser Rampe an. Auf dem Platz an der Rampe konnte ein nachgestellter Waggon in Evidenz gehalten werden, um zu visualisieren, wie wenig Platz die Häftlinge allein in den Waggons, in welchen sie teilweise wochenlang unterwegs waren, hatten. Eine Leiterin der Stätte brachte uns einige der sich hier zugetragenen, unvorstellbaren Vorkommnisse näher.

Nach der Besichtigung der Rampe fuhren wir zum Gelände der Gedenkstätte. Zunächst begaben wir uns in einen Raum, in welchem wir über die Geschichte des Lagers in Kenntnis gesetzt worden sind. Erst dann begaben wir uns jeweils mit einem Lehrer und einer Leiterin auf das eigentliche Gelände der Gedenkstätte. Zu sehen waren unvorstellbar viele Gräber, darunter allein 13 Massengräber und auch die Gräber Anne und Margot Franks. Besucherinnen hatten an diesen Orten oftmals Steine abgelegt, da dies ein jüdischer Brauch ist.

1946 haben jüdische Überlebende auf diesem Gelände ein Mahnmal errichten lassen und wählten dafür den Satz: „Erde, verdecke nicht das Blut, das auf dir vergossen wurde!“ Ein sehr zum Nachdenken anregender Satz, welcher die Bedeutung der Gedenkstätte in gewisser Weise erfasst. Zum Schluss durften wir das Dokumentationszentrum der Gedenkstätte besuchen. Hier durften sich beispielsweise höchst eindrucksvolle Interviews mit Überlebenden und Zeitzeuginnen angeschaut werden und es standen zahlreiche Originalobjekte und Vertiefungsstationen zur Verfügung.

Schlussfolgernd darf festgehalten werden, dass wir durch diesen Ausflug enorme Eindrücke gewinnen durften, welche den Umfang der besprochenen Thematik im Fach Geschichte durchaus erweitert haben und durch welchen wir in Bezug auf unser Wissen der speziellen Geschichte Deutschlands neue Perspektiven gewinnen durften.

 (Mira, Klasse 10c)

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