Werte und Normen

Hier finden Sie das derzeit gültige schulinterne Curriculum

 

Warum wird „Werte und Normen“ in der Schule unterrichtet?

Ob in der Politik, im Sport, in der Medizin oder in der Schule: Werte umgeben uns überall, ständig werden sie eingefordert. Was „Werte“ überhaupt sind, wie sich aus ihnen Normen ableiten lassen, was im moralischen Sinne „gut“ ist und wie man unterschiedliche Werte für sich persönlich gewichten kann, das erörtern Schülerinnen und Schüler im Werte- und Normenunterricht.

In ihrem Alltag treffen unsere Lernenden täglich Entscheidungen, auch moralische. Diese beruhen, bewusst oder unbewusst, auf Wertvorstellungen. Der Werte- und Normenunterricht soll den Kindern und Jugendlichen eine Orientierung bieten und Richtlinien aufzeigen, denn nur wer sich über seine eigenen Überzeugungen und Wertmaßstäbe sowie deren Ursprung bewusst ist, kann mit anderen konstruktiv in den Dialog treten. Auch wenn es fraglich ist, ob es absolute Wertmaßstäbe gibt, so dürfen wir doch den emotionalen Anspruch erheben, dass andere unsere Weltvorstellungen teilen. Deshalb schafft der Werte- und Normenunterricht für die Schülerinnen und Schüler Gelegenheiten, sich mit Gleichaltrigen aber auch anderen Personengruppen über Werte zu verständigen, sich wechselseitig zu beeinflussen und gemeinsame Wertvorstellungen zu entwickeln.
Anhand alltäglicher Fragen und Probleme werden verschiedene ethische Standpunkte und moralische Handlungsoptionen schülernah vermittelt, dabei sind die unantastbare Würde des Menschen, die auch dem Namensgeber unserer Schule ein großes Anliegen war, sowie die Toleranz gegenüber anderen und Andersdenkenden zentrale Elemente des Unterrichts.

Wer kann teilnehmen?

Am Werte- und Normenunterricht des Immanuel-Kant-Gymnasiums können alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen, unabhängig von ihrer Religion. Viele unserer „WuN“-Schülerinnen und -Schüler kommen aus Familien, in denen Religion keine große Rolle spielt, weshalb sie sich als Alternative zum Religionsunterricht für das Fach Werte und Normen entschieden haben.
Auf andere Kinder und Jugendliche wiederum trifft dies nicht zu: Sie besuchen „WuN“, obwohl sie aktive Mitglieder einer Religionsgemeinschaft sind, einfach aus Neugierde, Interesse oder weil sie einer Religionsgemeinschaft angehören, die in der Schule nicht durch den evangelischen oder katholischen Religionsunterricht vertreten wird. Eine Bereicherung für den Werte- und Normenunterricht stellt jeder dar, der sich gerne mit anderen über schwierige Entscheidungen in alltäglichen Situationen und aus verschiedensten Themenbereichen austauscht und bereit ist, sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen.

Was wird unterrichtet?

Basierend auf dem gymnasialen Kerncurriculum des Landes Niedersachen für das Fach Werte und Normen hat die Fachkonferenz des Immanuel-Kant-Gymnasiums ein schulinternes Curriculum erarbeitet, welches sich am eingeführten Lehrwerk orientiert und die Kompetenzen (also die
Fähigkeiten, die die Lernenden im Rahmen des Unterrichts einüben sollen) mit konkreten Unterrichtsinhalten verknüpft. Die zu unterrichtenden Themen sind so gewählt, dass sie der Lebenswirklichkeit unserer Schülerinnen und Schüler entsprechen und somit das Interesse der Kinder und Jugendlichen wecken.
Die vielfältigen Unterrichtseinheiten umfassen derzeit unter anderem die Themen: Umgang mit Erfolg und Misserfolg, Sucht und Abhängigkeit, Religionen, Verantwortung für Natur und Umwelt, Menschenrechte und Menschenwürde, Freundschaft, Liebe, Sexualität und ethische Grundlagen für Konfliktlösungen.

Wie sieht der Unterricht praktisch aus?

Die Lernenden nehmen im Alltag unterschiedliche Wert- und Normvorstellungen wahr, deren Entstehung und Anwendung die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Unterrichts untersuchen. Dabei erörtern sie unterschiedliche Begründungen von Werten und Normen anhand altersgerechter Beispiele und auf sehr abwechslungsreiche Art und Weise:
Durch Dilemma-Diskussionen erkennen die Lernenden, welche Werte sich jeweils gegenüberstehen und überlegen, ob und wie eine möglichst sinnvolle Lösung eines solchen Konflikts erreicht werden kann. Gedankenexperimente schulen Vorstellungskraft und Argumentation der Schülerinnen und Schüler, Perspektivwechsel deren ethische Kompetenz.
Durch das häufige Arbeiten in kooperativen Arbeitsformen vergleichen die Lernenden ihre Ergebnisse miteinander und üben sich darin, ihre Meinung begründet darzulegen und zu präsentieren. Referate, Internetrecherchen und Filme sieht der Werte- und Normenunterricht des Immanuel-Kant-Gymnasiums ebenso vor wie Exkursionen und Projekte.

Ist der Unterricht nützlich für mein Leben?

Auf jeden Fall! Werte und Normen geben sowohl dem Einzelnen als auch einer Gesellschaft Sinn und Richtung. Indem sich die Schülerinnen und Schülern mit Themen beschäftigen, die viel mit ihren täglichen Anliegen, Sorgen und Ängsten zu tun haben, gewinnen sie Sicherheit für den Alltag und reflektieren ihre eigene Perspektive:

Wie stehe ich zum Umweltschutz und wie kann ich selbst dazu beitragen, die Natur für die nachfolgenden Generationen zu erhalten? Welche Rechte sollte jeder Mensch haben und welche Schwierigkeiten gibt es dabei, sie umzusetzen? Wie kann ich mit Liebeskummer umgehen?
Anhand der Beschäftigung mit diesen und vielen anderen Fragen entwickeln die Schülerinnen und Schüler eine ethische Richtschnur für ihr Leben – ganz im Sinne Immanuel Kants, der seinerzeit dazu anregte, sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Schlussendlich soll der Werte- und Normenunterricht den Lernenden eine Hilfestellung bieten in einer Welt, in der es täglich wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen gilt.

(Für die Fachgruppe Werte und Normen: Oliver Bardens, August 2017)

Unterrichtende Lehrerinnen und Lehrer am Immanuel-Kant-Gymnasium (Stand August 2023, in alphabetischer Reihenfolge): Oliver Bardens, Dr. Andreas Moser, Dr. Mathias Schlicht-von Rabenau, Ines Schönsee (Lehrkraft im Vorbereitungsdienst), Christina von Rabenau.

 

 

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