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Die Kunst Kurse auf der documenta14

Von: Ann-Kathin Junker, Justus Wolkenhauer, Kalle Dust, Konrad Freyer

documenta 1.

Am 15.08.2017 ging es für die Kunst-Leistungskurse der Jahrgänge 11 und 12 um 9.47 Uhr mit dem Metronom in Celle los nach Kassel auf die documenta 14. Im Gepäck die Kameraund das Skizzenbuch.

Immer den roten Pfeilen hinterher erreichten wir die documenta. Diese führten uns über die Kurfürstenstrasse, von der aus man einen schönen Blick ins Tal genießen konnte. Ein paar Meter weiter stießen wir auf das erste Ausstellungstück, das uns faszinierte, das „Parthenon of books“, ein Nachbau des griechischen Vorbilds aus Stahl beklebt mit Büchern, welche irgendwann, irgendwo einmal auf der Welt verboten waren.  

Wir gingen weiter zur documenta-Halle, wo wir unsere Taschen abgaben und unser Guide sich uns vorgestellt hat und mit uns unsere eigenen Vorstellungen besprochen hat.

Diese Führung war nicht wie jede andere, da die Guide (Janette) mit uns nicht stumpf die Kunstwerke „abgeklappert“ hat, sondern sich einige rausgesucht hat, die sie besonders interessant fand. Hätte uns eines nicht gefallen, so wäre sie mit uns direkt weitergangen. Somit konnten wir mitbestimmen was wir sehen wollten und was nicht.

In diesem Jahr befasst sich die documenta mit dem Hauptthema „von Athen lernen“ und somit auch intensiv mit der vorherrschenden Flüchtlingskrise. Gegenstände aus dem Alltag bzw. Dinge, die nie wirklich beachtet wurden, erhielten durch ihre Inszenierung hier einen ganz anderen Wert, dies konnten wir, im Gespräch mit unserem Guide, selbst erfahren. Auf unsere Ideen wurde eingegangen und unseren Gedankengängen wurde freien Lauf gelassen.

Besonders faszinierend fanden wir die Werke von Miriam Cahn und Guillermo Galindo.

Cahn malte viele Werke welche Menschen in ihrer Nacktheit zeigten, mit großen leeren Augen, welche alle auf den Betrachter in der Mitte des Raumes gerichtet waren, alle auf Augenhöhe. Sie thematisierte den Terror und die Angst. Endsprechend wirkten die Werke  auf uns sehr bedrückend und furchteinflößend.

Galindo schaffte aus Schiffswracks, von Flüchtlingsbooten, welche in Teile gebrochen waren, Musikinstrumente. Hier stach besonders heraus, dass aus vermeintlich wertlosen Gegenständen Kunst geschaffen werden kann, die uns zum Nachdenken anregte, ihnen also wieder einen Wert verlieh.

Abschließend haben wir uns mit Janette auf die Wiese des Friedrichsplatzes hingesetzt und noch unsere Eindrücke ausgetauscht.

Wir kamen zu dem Fazit, dass die Art der „Führung“ uns sehr überzeugt hat, da eine lockere Atmosphäre herrschte und wir unsere Gedanken einfach austauschen konnten. Auch negative Eindrücke konnten eingebracht werden, wie zum Beispiel Langeweile, der dann auch auf den Grund gegangen wurde.

Am Ende gingen die Meinungen über die Werke recht weit auseinander. So kam es zum Schluss zu einer ausgiebigen Diskussionsrunde. Während einige die Werke hoch schätzten, konnten andere sie nicht so leicht mit ihren Vorstellungen über Kunst in Einklang bringen. Unter anderem fiel der Satz: „Das ist keine Kunst!“.

Das Ergebnis der Diskussion war aber, dass diese Art der Kunst trotzdem wichtig und berechtigt ist. Die größten Probleme der Kunstwelt, wurden von uns Schülern jedoch erkannt und kritisiert. 

Zum Beispiel die Willkür der getroffenen Auswahl der Werke, welche ausgestellt wurden, da andere Künstler diese große Chance nicht bekamen und somit mit gleichem Aufwand nicht belohnt wurden. Zudem auch die Ironie in der Kunst selbst, die sich gegen Kapitalismus wendet letztendlich aber ein sehr lukratives Geschäft daraus schöpft.

Die Abreise entpuppte sich als Nervenprobe, da unser Zug 120 Minuten Verspätung hatte und unsere Abfahrtszeit sich von ca. 19:30 auf 21:30 Uhr verspätete.

Abschließend stellen wir fest, dass der Ausflug uns viele neue Eindrücke und Informationen vermittelte und auch einen schönen Tag darstellte, den wir jeder Zeit wiederholen würden.

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