Am 09.09.22 unternahmen wir Lateinschüler aus dem 10. bis 12. Jahrgang eine Exkursion in das „Museum und Park Kalkriese“ der Varusschlacht. Nach etwa zweieinhalb Stunden Busfahrt erreichten wir das Ziel und wurden in jeweils zwei Gruppen für die Führung durch den Park und das Museum aufgeteilt.
Die Varusschlacht fand im Jahre 9 n. Chr. statt. Dies konnte man durch den Fund spezifischer Gold- und Silbermünzen feststellen, die von Archäologen dort entdeckt wurden. Obwohl die einzelnen germanischen Stämme nicht unbedingt friedlich miteinander lebten, hatten sie die Unzufriedenheit mit der Lage der Grenze zum römischen Reich gemeinsam, die der Rhein als natürliches Überquerungshindernis darstellte. Die Germanen verhielten sich trotz vereinzelter Angriffe gegenüber den römischen Bürgern an der Grenze defensiv. Trotzdem schickten die Römer Legionen, die tausende Soldaten umfassten, in dieses Gebiet.
Arminius, ein in Rom aufgewachsener Migrant aus Germanien, täuschte den Feldherrn Varus, der jenen als loyalen und vertrauten römischen Feldherrn einschätzte. Die Germanen hatten nicht nur einen enormen Vorteil hinsichtlich der geographischen Lage, da das Gebiet nicht nur aufgrund des Waldes für die großen römischen Legionen schwer zu erreichen war, sondern auch durch die Landschaft, die südlich im Moor und etwa 150 Meter an einem Berg lag.
Der Schwiegervater des Varus warnte ihn vor Arminius. Varus aber hörte nicht auf ihn und marschierte trotzdem in das Gebiet der Germanen ein. Nach einer fünftägigen Schlacht, in der Arminius zusammen mit den Germanen gegen Varus mit den Römern kämpfte, siegten die Germanen. Insgesamt starben bis zu 20.000 Römer an diesen Tagen.
Nicht nur die Ausrüstung der Römer, die zu schwer und groß für den Kampf war, sondern auch die ungeeignete Wetterlage sollten zusätzliche Aspekte für die Niederlage der Römer sein.
Außerdem hätten die Römer die Germanen auch unterschätzt, weil sie davon ausgingen, dass sie Barbaren seien. Die Leichtgläubigkeit des Varus und sein Vertrauen in die falschen Personen seien ihm schließlich zum Verhängnis geworden, da er auch die direkte Warnung ignoriert habe.
Auch die List des Arminius, der sich gegen Rom wandte, war von besonderer Bedeutung. Arminius wurde in Rom heroisiert und als „tüchtig im Kampf und rasch im Denken“ bezeichnet, da er auch die Strategien der römischen Soldaten kannte und dementsprechend die Legionen in das für die Römer prekäre Gebiet lockte.
Nachdem wir uns das waldige und moorige Gebiet angeschaut haben, bekamen wir noch eine Museumsführung. Wir haben einzelne Fundstücke, die an diesen Stellen ausgegraben wurden, gesehen. Darunter waren Münzen, einzelne Teile von Rüstungen, Waffen und Schmuckstücke. Jedoch war die Anzahl sehr ausgedünnt, da die Germanen einen großen Teil der Objekte für sich selbst beansprucht haben.
Neben den vielen neuen Informationen über die Schlacht durfte der Spaß natürlich auch nicht fehlen. Wir haben daher am Nachmittag auch einen Workshop unter der Leitung von Peter Badstübner zur Bekleidung der Germanen und Römer absolviert. Herr Badstübner konnte uns viele interessante Fakten über die Kleidung der Römer und Germanen sowie ihren Alltag nahebringen. Schließlich repräsentierte Tomke Büttner den Germanen Erminatz und die Germanin Thusnelda wurde durch Johanna Kampe vertreten. Die Kleidung der Römerin Iulia, der Frau eines Legionärs, durfte Anna Seils anprobieren.
Das Highlight aber: Zum Schluss bekam Titus Becker einen Schienenpanzer (,,lorica segmentata“) um. Außerdem trug er einen Helm (,,cassis“) mit echtem Pferdehaar. Mit Schild und Schwert dazu war er dann gut ausgestattet und bereit für die Schlacht ... und da sein Name schon so römisch ist, blieb Titus auch einfach gleich Titus.
Von: Aimée Meixner und Tamina Felix